Welche Rolle spielt die Nasenscheidewand bei Nasenkorrekturen?
Liebe Leserinnen und Leser,
bei einer Nasenkorrektur denken viele Menschen zunächst an die äußere Form der Nase – an eine schönere Nasenspitze, einen geraden Nasenrücken oder die Entfernung eines störenden Höckers. Doch häufig liegt das eigentliche Problem viel tiefer: in der Nasenscheidewand. Als Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde mit Spezialisierung auf plastische Nasenoperationen erlebe ich täglich, wie eng Funktion und Ästhetik der Nase miteinander verbunden sind.
In diesem Beitrag möchte ich Ihnen erklären, welche Rolle die Nasenscheidewand – medizinisch auch „Septum“ genannt – bei Nasenkorrekturen spielt, warum ihre Stellung so wichtig für die Atmung ist und weshalb ein schöneres äußeres Erscheinungsbild oft Hand in Hand mit einer funktionellen Verbesserung geht.
Dr. Nikola Krizmanić
Facharzt für HNO-Heilkunde
Was ist die Nasenscheidewand überhaupt?
Die Nasenscheidewand, medizinisch „Septum nasi“ genannt, ist eine dünne Wand aus Knorpel und Knochen, die die Nase in zwei Hälften teilt. Ihre Aufgabe ist es, die Nasenhöhlen zu trennen und den Luftstrom gleichmäßig zu lenken. Ist das Septum gerade und stabil, sorgt es für eine gute Nasenatmung. Doch viele Menschen haben eine mehr oder weniger ausgeprägte Verbiegung der Nasenscheidewand – teils angeboren, teils durch Verletzungen entstanden.
Warum ist die Nasenscheidewand so wichtig für die Funktion der Nase?
Eine schiefe Nasenscheidewand kann weitreichende Folgen haben: Sie verengt die Nasenwege, behindert die Atmung und kann zu wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündungen, Kopfschmerzen oder sogar Schlafproblemen führen. Viele meiner Patientinnen und Patienten berichten, dass sie ständig durch den Mund atmen müssen, was wiederum den Hals austrocknet und anfälliger für Infekte macht.
Deshalb achte ich bei jeder Nasenkorrektur nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild, sondern immer auch auf die Funktion der Nasenscheidewand. Eine ästhetisch perfekte Nase nützt wenig, wenn die Atmung danach eingeschränkt ist.
Die Nasenscheidewand und ästhetische Nasenkorrekturen
Auch bei ästhetischen Nasenkorrekturen spielt das Septum eine entscheidende Rolle. Häufig ist es notwendig, die Nasenscheidewand zu begradigen oder zu stabilisieren, damit die äußere Form harmonisch verändert werden kann. Zum Beispiel bei:
- Höckernasen, die oft mit einer Verbiegung des Septums einhergehen
- Spannungsnasen, bei denen ein überlanges Septum den Nasenrücken nach außen drückt
- Langnasen oder hängenden Nasenspitzen, die durch ein zu langes oder instabiles Septum entstehen können
- Sattelnasen bei denen der Nasenrücken eingesunken ist, erfordern in der Regel einen strukturellen Wiederaufbau. Dabei reicht das Knorpelmaterial aus der Nasenscheidewand oft nicht aus, um die nötige Stabilität und Form zu erzielen. In diesen Fällen wird zusätzlich körpereigener Knorpel – zum Beispiel aus der Ohrmuschel oder dem Rippenbogen – verwendet, um die Nasenform ästhetisch und funktionell wiederherzustellen. Die Wahl des Transplantats richtet sich nach dem individuellen Befund und dem Ausmaß der Rekonstruktion.
Bei solchen Eingriffen entnehme ich häufig Knorpel aus der Nasenscheidewand, um die neue Form der Nase gezielt zu modellieren. Dabei ist höchste Präzision nötig, um die Stabilität und Funktion der Nase zu erhalten.
Funktionelle Septumkorrektur: Mehr als nur Schönheitschirurgie
Eine Nasenkorrektur kann also weit mehr sein als eine reine Schönheitsoperation. Gerade bei Beschwerden wie chronischer Nasenatmungsbehinderung oder ständigen Entzündungen ist die funktionelle Korrektur der Nasenscheidewand oft der Schlüssel zur Besserung.
Meine Philosophie ist es, die ästhetischen Wünsche meiner Patientinnen und Patienten immer in Einklang mit der Funktionalität der Nase zu bringen. Denn eine schöne Nase soll nicht nur gut aussehen, sondern auch gesund funktionieren.
Ihr Dr. Nikola Krizmanić
